Montag, 27. Dezember 2010

"Die Memoiren der Fanny Hill" von John Cleland

> Autor: John Cleland
> Titel: Die Memoiren der Fanny Hill
> Originaltitel: Fanny Hill - Memoirs of a Woman of Pleasure
> Genre: (erotischer) Briefroman
> Erscheinungsdatum: 4.April 2006
> 400 Seiten
> Otus Verlag
> ISBN: 3-907200-44-6
> Der erste Satz: Madame! Ich möchte Ihren Wunsch als Befehl nehmen und Ihnen aus der Zeit meines Lebens berichten, die inzwischen schon vorbei ist, und an die ich mich naturgemäß nur ungern erinnere. ...

Worum geht es?

Es geht um ein Mädchen vom Lande namens Francis Hill, kurz Fanny, die durch ihre Bekannte (oder auch Freundin?!) Esther nach London gebracht wird, weil Fannys Eltern durch eine Krankheit hingerafft worden sind. Die anfänglich naive Fanny glaubt, dass ihre Freundin Esther sie bei einer ehrbaren Dame als Haushälterin unterbringt, jedoch entpuppt sich die Frau als eine Art "Puffmutter", die junge, hübsche Mädchen aufsammelt um sie den sog. Gentleman (oft reiche Adelsmänner) gegen Geld anzubieten. Somit wird Fanny in den Teufelskreis der Prostitution hineingezogen und genießt den Lebenswandel und auch die Vorteile dessen wechselnde und reiche Männer zu haben. Jedoch kommt sie am Ende durch vielerlei Unfälle und Abenteuer zu dem wirklich wichtigen Entschluss im Leben... .

Das Buch besteht aus zwei Briefen, die die gereifte Fanny an eine gewisse Madame, dessen Name nie erwähnt wird, schreibt und ihre Erlebnisse wirklich detailiert und eindrucksvoll schildert. Nicht nur deswegen wurde das Buch wegen Perversion und Obszönität anfangs verboten und durfte erst in den 60er Jahren wieder gedruckt werden. In manchen Ländern ist die Lektüre dieses Buches bis heute noch untersagt.

Rezeption

Dieses Buch war wirkliches Neuland für mich, da ich bisher nie solche Lektüre hatte und auch nie so offen mit dem Thema umgegangen bin. Es war und ist eine interessante Erfahrung für mich, denn der Autor schildert wirklich eindrucksvoll die Passagen des menschlichen Geschlecktsaktes. Man hatte durchgängig eine maßvolle und schöne Sprache zu lesen, es war nichts vorhanden und beschrieben worden, was man heute als billige Sexlektüre bezeichnen würde.
Das Buch ist in zwei Sinnabschnitte (Briefe) unterteilt und lässt sich somit gut einordnen, jedoch fand ich die wiederkehrende Thematik des Geschlecktsaktes irgendwann öde, trotz, dass der Autor sich bei jedem sichtlich bemüht hatte, diesen eindrucksvoll und neu darzustellen, aber irgendwann ging mir der ständige Verkehr wortwörtlich auf den Sack. Es hat mir nichts mehr gegeben.. im Sinne von Neuem oder Spannendem..und für die Weiterentwicklung der Geschichte waren die meisten "Zusammenkünfte" wirklich irrelevant gewesen.
Meine Ausgabe war natürlich auch mit entsprechenden Bildchen "bestückt", welche dezent in Schwarz-Weiß gehalten wurden und die Thematik wohl untermalen sollten, aber nun ja.. :roll:


Fazit

Ich würde das Buch nur denjenigen empfehlen, die ihren Horizont bezüglich dem Erotikon erweitern wollen oder Menschen, die es einfach interessiert, wie man Sex in einer künstlerischen und blumigen Sprache beschreiben kann.

Zum Autor, weitere Infos

John Cleland (1707-1789), englischer Konsul in der Türkei und in Ostindien und nach Fehlschlag seiner Geschäfte in die Heimat zurückgekehrt, schrieb 1749 seine "Memoirs Of A Woman Of Pleasure", die Geschichte des Freudenmädchens Fanny Hill., um sich vor drückenden Schulden zu befreien. Der beispiellose Erfolg seines Buches - bis heute das berühmteste englische Erotikon - kam jedoch zunächst nur seinem Verleger zugute, der den Autor mit geringem Honorar abgespeist hatte. Cleland musste sich in einem Sittlichkeitsprozess verantworten, kam aber mit Berufung auf seine wirtschaftliche Notlage und die letzlich moralische Tendenz der Fanny Hill frei, ja erhielt sogar eine jährliche Pension zugesprochen, damit er nicht länger seinen Lebensunterhalt durch Pornographie verdienen müsse.

Meine Bewertung

Bewertung 3 von 5

Dazu muss ich sagen, dass ich eher für eine 2,5 von 5 wäre, aber da es hier nicht so geht :ugly: , habe ich aufgerundet, weil mir das Buch doch etwas besser gefällt als nur zwei Sterne.

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