Sonntag, 27. März 2011

[Rezension] "Alle sieben Wellen" von Daniel Glattauer


° Autor: Daniel Glattauer
° Titel: Alle sieben Wellen
° Originaltitel: Alle sieben Wellen
° Genre: Roman
° Erscheinungsdatum: 04.02.2009
° Verlag: Goldmann Verlag
° 222 Seiten
° ISBN: 978-3-442-47244-4
° Preis: 8,99 €
° Der erste Satz: Hallo. ACHTUNG: GEÄNDERTE E-MAIL-ADRESSE. DER EMPFÄNGER KANN SEINE POST UNTER DER GEWÄHLTEN ADRESSE NICHT MEHR AUFRUFEN: NEUE E-MAILS IM POSTEINGANG WERDEN AUTOMATISCH GELÖSCHT. FÜR RÜCKFRAGEN STEHT DER SYSTEMMANAGER GERNE ZUR VERFÜGUNG.

 Klappentext:

"Wie es nun weitergehen soll, Leo? - Weiter wie bisher. Wohin? - Nirgendwohin. Einfach nur weiter. Du lebst dein Leben. Ich lebe mein Leben. Und den Rest leben wir gemeinsam."

Worum geht es?

"Alle sieben Wellen" ist die Fortsetzung des Romans Gut gegen Nordwind von Daniel Glattauer. Das plötzliche Ende des ersten Romans rund um die E-Mail-Beziehung von Emmi und Leo zieht nun im zweiten Buch eine ebenso plötzliche Renaissance dieser nach sich. Bemüht um die Wiederherstellung des Kontaktes zu Leo, kämpft sich Emmi gegen den Systemmanager durch um bald wieder mit ihrem Leo schreiben zu können. Das Leben beider Personen hat sich verändert. Jedoch nicht die tiefe Zuneigung zu der jeweils anderen Person, die möglichst bald mit einem realen Treffen besiegelt werden soll. Doch wie geht es dann weiter? Emmi ist mit Bernhard verheiratet und Leo hat eine Liebschaft namens Pamela, mit der er schon eine gemeinsame Zukunft plant... .

Rezeption:

Der Einstieg gelang mir auch hier problemlos, da der zweite Teil in gewohnter E-Mail Aufteilung rund um Mails und deren Antworten geschrieben ist. Obwohl die Lektüre des ersten Teils bei mir schon ziemlich zurückliegt, wusste ich sofort um was es geht und wo ich anknüpfen sollte. Das Buch ist in dieser Hinsicht einfach verdammt unkompliziert.
Bereits am Anfang beginnt die Spannung rund um die schriftliche Begegnung der beiden, da Emmi nur Antworten von dem besagten Systemmanager erhält und es ungewiss ist, wann denn der gewünschte Empfänger sich meldet. Nach rund zehn hoffnungslosen Mails wird Emmi jedoch für ihre Geduld belohnt.
Anfangs werden die beiden als recht nüchtern und kühl dargestellt, jeder hat so seine Lebenswege eingeschlagen und von gemeinsamen Schreibabenden ist anfangs der Rede wenig. Man kann jedoch die Personen und die Reaktionen von diesen vollkommen nachvollziehen und die charakterliche Entwicklung scheint auch nicht vom anderen Stern. Ich konnte mich sehr gut in beide hineinversetzen, da man persönlich als Internetnutzer selbst Ähnliches durchmacht, dass man mit früher vertrauten Personen nach einer längeren Schreibpause oftmals nicht sofort genauso schreiben und umgehen kann. Realität.
Der gesamte Roman ist in einer angenehmen Alltagssprache gehalten, manchmal durchzogen von Wortakrobatik, wenn sich die beiden zynische E-Mail Schlachten liefern, was zur Folge hat, dass man nicht selten schmunzeln muss, so nach dem Motto "was sich neckt..." . Ich empfand es als sehr interessefördernd und emotionssteigernd, da man persönlich mehr angesprochen wird, wenn sich die Emotionen des Rezipienten mit den der Protagonisten decken.
Der Zeitraum, in dem sich die gesamte Handlung des Romans vollzieht, erstreckt sich ca. auf ein Jahr, mehr oder weniger und das Buch spielt in unserer Zeit. Die Orte des Geschehens wechseln sich nicht allzu häufig ab und belaufen sich auf das Zuhause der beiden Protagonisten, ein Café und manchmal Urlaubsorte, wenn jemand von den beiden Personen verreist "um klare Gedanken zu sammeln".
Man fühlt sich auf jeden Fall sehr gut unterhalten von diesem Buch. Es wechselt zwischen Spannung, leichter Erotik, Ungewissheit, Witz und brisanten Dialogen.


Fazit:

Insgesamt fand ich diesen Roman sehr gelungen, war jedoch von so manchen Wendungen enttäuscht, da der Autor sicherlich aus manchen Situationen hätte mehr machen können, aber das ist natürlich alles Ansichtssache. Schade fand ich, dass dieses Buch wohl der Abschluss rund um Leo und Emmi wird, da es nicht nach einem offenen Ende aussah.
Für dieses Buch vergebe ich 4 von 5 Sternen.


Zum Autor:

Daniel Glattauer wurde 1960 in Wien geboren und ist seit 1985 als Journalist und Autor tätig. Bekannt wurde Glattauer vorallem durch seine Kolumnen, die im so genannten "Einserkastl" auf dem Titelblatt des Standard erscheinen und auch in Auszügen in seinen Büchern "Die Ameisenzählung" und "Die Vögel brüllen" zusammengefasst sind. Seine beiden Romane "Der Weihnachtshund" und "Darum" wurden mit großem Erfolg verfilmt. Der Durchbruch zum Bestsellerautor gelang ihm mit dem Roman "Gut gegen Nordwind", der für den Deutschen Buchpreis nominiert, in zahlreiche Sprachen übersetzt und auch als Hörspiel, Theaterstück und Hörbuch adaptiert wurde.

1 Kommentar:

  1. "Gut gegen Nordwind" hatte ich mir ja vor kurzem geholt,da ich den Klappentext sehr Interessant fande. Ich habe Ihn noch nicht angefangen,da ich im Moment noch ein anderes Buch lese,aber nun wo ich weiß,das es einen zweiten Teil gibt,werde ich mir dieses Buch mal mit als nächstes vornehmen(außer ich find ein noch Interessanteres :D )

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