Montag, 30. Mai 2011

[Rezension] "Jesus liebt mich" von David Safier


° Autor: David Safier
° Titel: Jesus liebt mich
° Genre: Roman
° Erscheinungsdatum: 29. Oktober 2008
° rowohlt Verlag
° 300 Seiten
° ISBN: 978-3-499-24811-5
° Preis: 8,95 €
° Der erste Satz: So hat Jesus doch nie im Leben ausgesehen, dachte ich, als ich mir ein Abendmahl-Gemälde im Pfarrbüro ansah. Der war doch ein arabischer Jude, wieso sieht er dann auf den meisten Bildern aus wie einer von den Bee Gees?

Klappentext: 

Marie hat das beeindruckende Talent, sich ständig in die falschen Männer zu verlieben. Kurz nachdem ihre Hochzeit geplatzt ist, lernt sie einen Zimmermann kennen. Und der ist ganz anders als alle Männer zuvor: einfühlsam, selbstlos, aufmerksam. Dummerweise erklärt er beim ersten Rendezvous, er sei Jesus persönlich. Zunächst denkt Marie, dieser Zimmermann habe nicht alle Zähne an der Laubsäge. Doch bald dämmert ihr: Joshua ist wirklich der Messias. Und Marie fragt sich, ob sie sich diesmal nicht in den falschesten aller Männer verliebt hat.

Worum geht es?

Marie hat einfach nur Pech in der Liebe. Nachdem sie ihren Freund vor dem Altar stehen lässt, scheint es nurnoch bergab zu gehen. Im Hause ihres Vaters ist sie unerwünscht, ihre Schwester Kata ist schwer krank und ihre Mutter fängt gerade eine Liebschaft mit dem Gemeindepastor an. Wo soll man da noch die Zeit und den Wunsch herkriegen, dem eigenen Glauben nachzugehen, wenn man sich sowieso von Gott verlassen fühlt. Umso unmöglicher erscheint es ihr, als sie sich in einen Freak, der sich für Jesus hält, verliebt, ernsthaft ihren Glauben zu leben. Als Marie jedoch kurz vor dem Ertrinken in einem See ist, reicht ihr der Freak auf einmal die Hand...und er steht auf der Wasseroberfläche...

Rezeption:

Den Einstieg in dieses Buch macht Marie mit ihren Hochzeitsvorbereitungen durchaus sehr amüsant. Es ist sofort erkannbar, dass sie nicht sehr gläubig ist und kein Interesse an der Bibel und ihren Geschichten hat. Sie steht gerade mitten im Leben und erhofft sich, bald eine eine glückliche Braut zu sein. Doch irgendetwas stimmt da nicht, denn als der Pastor Gabriel sie nach dem "Ja-Wort" fragt, wird ihr bewusst, dass sie noch nicht über ihren Exfreund hinweg ist. Fand ich wirklich sehr amüsant! Die Frau hat dann auch genug Mut, ihren jetzigen Freund abzuservieren und nicht in eine unglückliche Ehe zu steigen. Respekt!
Rund um die Umwelt Maries werden einige Klischees bedient. Ihre Eltern sind geschieden und versuchen mit sich selbst klarzukommen, sprich, sich andersweitig umzuschauen. Ihr Vater landet bei einer weißrussischen "Wodka-Nutte", ihre Mutter studiert erstmal Psychologie, um sich dann im Bett des Gemeindepastors wiederzufinden. Ich habe wirklich Tränen gelacht, denn Marie legt hier einen super Zynismus und eine (oft sehr klischeehafte) Menschenkenntnis an den Tag.
Nebenbei erfährt man, dass Maries Schwester Kata einen Tumor hat und große Schmerzen leidet. Als die Ärzte Besserung versprechen, sind die beiden Frauen sehr froh, doch nichts ist so wie es oftmals scheint... :(
Die Figuren sind, wie bereits erwähnt, unkompliziert alltäglich. Man kann sich in jede gut hineinversetzen und mit und über jede mindestens schmunzeln. Safier betreibt hierbei eine humorvolle und authentische Unterhaltung. Genial ist natürlich auch Joshua aka Jesus gestaltet. Mit seiner Ahnungslosigkeit, der zarten Unwssenheit und dem untypischem männlichen Einfühlsam schleicht er sich sofort in das Leserherz und man bastelt sich unwillkürlich ein Bildchen von dem guten Mann zurecht, der wirklich sexy gewesen sein soll *gg* Angenehm, angenehm..
Die Sprache und der Schreibstil des Buches ist (wie die Handlung selbst) leicht, fließend und unkompliziert. Man fühlt sich super unterhalten, lernt nebenbei ein paar Fakten über Jesus und die Bibel, lacht sich Tränen und ist am Ende doch bei einen Abschluss angelagt, den man so nicht erwartet hätte. Abgerundet wird das ganze durch stellenweise auftretende Comiceinlagen, die Kata zeichnet und die auch mindestens ein Schmunzeln herauslocken. Typisch Schwestern!

Fazit:

Eindeutig eines der besten Gute-Laune-Bücher! Leicht, erfrischend, amüsant und beflügelnd.
Für diesen Roman vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Zum Autor:


David Safier, 1966 geboren, zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Autoren der deutschen Drehbuchszene. Er konzipierte zahlreiche Serien. Bekannt wurde er vor allem mit seinen Drehbüchern zu TV - Erfolgen wie "Nikola", "Mein Leben und ich" sowie "Berlin, Berlin", für das er unter anderem mit dem Grimme - Preis und dem Emmy, dem amerikanischen Fernseh - Oscar, ausgezeichnet wurde. David Safier lebt und arbeitet in Bremen. Sein Debüt "Mieses Karma" verkaufte sich bisher über eine Million Mal. "Jesus liebt mich" stand fast ein Jahr lang auf der Spiegel - Bestsellerliste.

Donnerstag, 19. Mai 2011

[Rezension] "Kein Entkommen" von Linwood Barclay


° Autor: Linwood Barclay
° Titel: Kein Entkommen
° Originaltitel: Never Look Away
° Genre: Thriller
° Erscheinungsdatum: 15. April 2011
° Verlag: ullstein Taschenbuchverlag
° 571 Seiten
° ISBN:  978-3-548-28348-7
° Preis: 9,99 €
° Der erste Satz: "Ich habe Angst ", sagte Ethan.

Klappentext:

Sonne, Softeis, Kinderlachen. Ein Familienausflug in den Vergnügungspark, da ist sich David sicher, wird seinem kleinen Sohn Ethan gefallen und seine Frau Jan aufheitern. Doch dort verschwindet Jan in der Menge und taucht nie wieder auf. Wie kann es sein, dass sie Überwachungskameras des Parks nur David und Ethan zeigen? Plötzlich steht David unter Mordverdacht...

Worum geht es?

David Harwood, Lokalreporter in der Kleinstadt Promise Falls, führt mit seiner Frau Jan und dem vierjährigen Ethan ein glückliches Leben. Doch seit einiger Zeit macht sich David Sorgen um Jan. Sie ist launisch, deprimiert, redet sogar von Selbstmord. Ein Familienausflug in den Vergnügungspark Five Mountains scheint eine gute Idee, um Jan auf andere Gedanken zu bringen. Als sie auf dem Gelände der Vergnügungsparks plötzlich verschwindet, sieht er seine schlimmsten Ängste wahr werden. Wird seine geliebte Frau sich etwas antun? 
Den Polizisten von der örtlichen Wache stellt sich der Fall ganz anders dar. Aufzeichnungen und Überwachungskameras am Eingang zeigen nur David und Ethan -ohne Jan. Plötzlich steht David selbst im Zentrum der Ermittlungen: Er wird des Mordes an seiner Frau verdächtigt. Um seine Unschuld zu beweisen und das Sorgerecht für Ethan zu behalten, macht David sich auf die Suche nach der Wahrheit. Er kommt einer Jahre zurückliegenden Tragödie auf die Spur, die sein Leben zu zerstören droht ...

Rezension:

Das Buch beginnt mit einem Prolog, in dem man ein wirklich harmonisches Leben dargestellt bekommt. David und Jan lieben sich über alles und der kleine Ethan stellt noch die Krönung dieser Liebe dar. Beide kümmern sich hingebungsvoll um das Kind und lesen ihm jeden Wunsch von den Lippen ab. Hmm..passt nicht so richtig zu einem Thriller, dachte ich mir...aber andererseits...was so schön ist, kann auch umso schneller zerstört werden.. wie es auch passiert.
Nachdem erstmal der Buggy zusammen mit Ethan verschwindet, beginnt sich das Geschehen zuzuspitzen. Beide Eltern machen sich auf die Suche, wobei jeder in verschiedene Richtungen geht. Hier hat es sich für mich schon geklärt, dass die Frau nicht am vereinbarten Ort nach der Suche auftauchen wird, denn man hat bereits am Anfang einen verstörten und abwesenden Eindruck von Jan.
Es dauert nicht lange und man wird auf eine andere Fährte gelenkt. David als Reporter ist gerade einem großen Bestechungsskandal, rund um den Bau einer privaten Haftanstalt, auf den Fersen. Er scheint ziemlich unbeliebt deswegen und man muss sofort denken, dass das Verschwinden Jans etwas damit zu tun hat. So frei nach dem Motto,dass man den lästigen Reporter so mundtot machen will. Aber falsch gedacht...
Einige Tage zuvor findet David bei einer häuslichen Reperatur eine, hinter eine Diele geklemmte, Geburtsurkunde von Jan. Da dort auch der Geburtsort und die Eltern ausgewiesen sind, macht sich der Mann sofort auf den Weg zu ihnen, von der Vorstellung eingenommen, dass Jan sich bestimmt dort aufhält. Doch die beiden Eltern erkennen das Foto der jungen Frau nicht. Als David erfahren muss, dass Jan eigentlich mit 6 Jahren verstorben ist und so gar nicht seine Frau sein kann, muss er sich unwillkürlich fragen, wer seine Frau ist... Unweit davon wird eine Frauenleiche in einem Wald gefunden und sie kommt David nicht unbekannt vor... .
Ich stand teilweise sogar im Bett, als ich das Buch gelesen habe. Der Autor hat sich wirklich Mühe gegeben (und es ist ihm auch wunderbar gelungen!) den Leser irre zu führen und auf die Folter zu spannen. Die Beziehungen zwischen Jans Familie Richler und David, sowie der vergleicherweise kleine Nebenkonflikt um den Skandal um das Privatgefängnis, würzen die Sache ungemein. Ich hätte nie gedacht, dass eine Ehefrau so gemein und skrupellos sein kann, wie es mir die werte Jan bewiesen hat. Da die Frau offensichtlich sehr viel Dreck am Stecken hat, versucht sie die Medienaufmerksamkeit und die Polizei auf ihren Mann David zu lenken, sodass es nicht lange dauert, bis David kurz vor einer Verhaftung steht. Dabei geht sie wirklich professionell vor, aber nicht, ohne selbst Fehler zu machen. Spannend, spannend, spannend!
Das Ganze spielt sich meistens in dem kleinen Örtchen Promise Falls ab. Nur manchmal entführt uns der Erzähler nach Rochester, den Heimatort von "Jan"...und manchmal auch weiter, denn die Geschichte wird auch aus der Sicht der Frau erzählt, sodass man langsam aber sicher als Leser versteht, was die werte Jan im Schilde führt. Die Sprache ist einfach und verständlich, stellenweise sind die Sätze ziemlich verknappt, was aber eher zu noch mehr Spannung, als zu Minuspunkten hinsichtlich des Inhalts führt. Luftholen: Wow!

Fazit:

Ein meisterhafter Thriller voller Spannung, Gewalt, persönlicher Konflikte und der Lehre, dass nichts so sein kann, wie es scheint.
Für dieses Buch vergebe ich 5 von 5 Sternen.

Zum Autor:

 
Linwood Barclay stammt aus den USA, lebt aber seit seiner Kindheit in Kanada. Er arbeitete lange als Journalist und hatte eine beliebte Kolumne im "Toronto Star". Seit dem Erscheinen seines ersten Thrillers "Ohne ein Wort" ist Barclay ein internationaler Bestsellerautor. Seine beiden erwachsenen Kinder sind vor kurzem von zu Hause ausgezogen, und er lebt mit seiner Frau in der Nähe von Toronto.

Donnerstag, 12. Mai 2011

[Rezension] "Staubige Hölle" von Roger Smith






° Autor: Roger Smith
° Titel: Staubige Hölle
° Originaltitel: Dust Devils
° Genre: Thriller
° Erscheinungsdatum: 24.05. 2011
° Tropen Verlag
° 331 Seiten
° ISBN: 978-3-608-50210-7
° Preis: 19,95 €
° Der erste Satz:  Rosie Dell war gekommen, um die Sache zu beenden.

Klappentext:

Eine Hetzjagd quer durch ein Land, das von AIDS, Korruption und blutigen Stammesfehden zerrissen ist. Ein weißer Politaktivist und sein rassistischer Vater werden von Jägern zu Gejagten. In greller Härte zeigt uns Roger Smith die Abgründe des neuen Südafrika.

Worum geht es?

Durch die Affäre seiner Frau gerät der politische Aktivist Robert Dell und seine Familie in einen blutigen Kampf. Der Justizminister heuert einen gewissen Mazibuko, Spitzname Inja ( "Hund"), an, um die ihm gefährlich werdenden Leute zu beseitigen. Inja kennt dabei keine Gnade und hinterlässt auf seiner Laufbahn immer blutige Spuren.Als Dells gesamte Familie dabei umkommt, schwört dieser Rache und ahnt nicht, in welche Schiene er sich dabei begibt, denn dort in Südafrika ist Inja Mazibuko das Gesetz... und sein Motto lautet: Töten!

Rezeption:

Wow! Das erste Buch, dass bereits im ersten Kapitel mit Leichen beginnt. Man erlebt den Grund und die Umstände, weshalb Dells Familie zum Sterben verurteilt wird. Als der einflussreiche Baker nach dem Sex mit Dells Frau in seinem eigenen Haus brutal ermordet wird, nehmen Injas Leute die Verfolgung auf, denn Rosie Dell hat den Mord gesehen. Ich klebte bereits seit den ersten Seiten am Buch fest, denn es war echt furchtbar spannend, obwohl es gleichzeitig echt grausam war. So grausam, dass man gleichzeitig wegschauen wollte und es doch nicht konnte.
Nachdem Robert Dell zusehen muss, wie der Wagen seiner Frau mit den beiden Zwillingen an seinem eigenen Geburtstag in die Tiefe stürzt, beschließt er sich zu rächen. Doch die Gesetze werden dort anders gemacht und die Polizei hat oft mehr Angst vor den Verbrechern als andersherum. Man erlebt hier wirklich ein grauenhaftes Bild. Armut, Slums, Hunger, AIDS und die blutigen Auseinandersetzungen haben mich sehr oft dazu verleitet, das Buch für ein paar Minuten zur Seite zu legen und durchzuatmen. Ich weiß nicht, wer bei einem detaillierten Schuss in den Kopf eines Babies ruhig bleiben kann... ich jedenfalls nicht.
Der Autor hat die Kapitel sehr kurz gestaltet, denn die Handlungsabschnitte sind fast ausschließlich nicht länger als 3-4 Buchseiten. Und es ist auch gut so, denn die Handlung ist oftmals sehr verstrickt.
Der Personenkreis beschränkt sich im Lauf des Buches auf genau fünf Personen, die alle auf eine sehr tragische Weise etwas miteinander zu tun haben. Einmal Dell und sein Vater, der in den Apartheid Kriegen ganz vorne stand und jetzt nurnoch Schatten seiner Selbst ist. Er hat Lungenkrebs. Und auf der anderen Seite Inja, das Mädchen Sunday und Disaster Zondi, deren alle Lebensgeschichte (außer Injas) zum Weinen anregt. Man wird bei diesem Buch ständig in einer Emotionssuppe gekocht... gewürzt mit Ekel, Spannung, Angst und einfach nur Mitleid. Starkes Stück.
Die Sprache ist oft sehr rau gehalten. Manchmal blitzen Fremdwörter der Zulus auf und es wird sehr oft  und sehr heftig geschimpft. Aber wer würde denn auf sowas achten, wenn es gerade um Leben und Tod geht und die Toten sich langsam bis zum Himmel stapeln?!
Stellenweise wird einem das sehr klischeehafte Bild Afrikas vor die Augen geführt. Eben Armut, Aids, Korruption und Kinder mit AKs 47. Dennoch lernt man sehr viel über die Bräuche der Zulus, die Ahnen und die Rituale der dortigen Menschen, die zwar nichts mit Menschlichkeit zu tun haben und für uns Europäier sicher sehr ekelhaft sind, dennoch gewisses Interesse erregen. Andere Länder, andere Sitten.


Fazit:

Mich hat dieses Buch nicht losgelassen und das nicht nur der Spannung und der Gewalt wegen. Man lernt hier wirklich sehr viel über die Menschen dort und schliesst einige davon so richtig ins Herz (wie die kleine Sunday) und muss einfach bis zum Ende für sie hoffen... Für viele davon leider vergeblich.
Ich vergebe für dieses Buch 5 von 5 Sternen.

Zum Autor:


Roger Smith, geboren 1960, renommierter Drehbuchautor, Regisseur und Produzent, lebt und arbeitet in Kapstadt. Sein Debüt "Kap der Finsternis" war ein großer internationaler Erfolg und wird in Hollywood verfilmt. Zuletzt erschien "Blutiges Erwachen", beide Bücher standen wochenlang auf Platz 1 der KrimiWelt - Bestenliste.

Freitag, 6. Mai 2011

Mein erster Award!

Was sehen meine müden Leseaugen da? Ich habe von der lieben Wortgeflüster einen Award bekommen! Und nicht nur das, es ist auch mein allererster in meinem mühevollen Bloganfängerleben :)
Ich freue mich wie verrückt und besser kann ein Wochenende doch nicht beginnen!?




Natülich möchte ich die dazugehörigen Fragen hier auch beantworten und zwar:

1. Wie viele Bücher besitzt Du?

Das ist natürlich keine einfache Frage. Ich habe hier zwei mannshohe Bücherregale voll stehen, bei meinen Eltern zu Hause steht noch ein anderthalbes Regal von meinen Büchern und ich habe natürlich für jede Gelegenheit bei mir in der Wohnung noch Bücher herumstehen. Ich würde sagen, dass ich ca. 300-400 Bücher besitze...aber es sollen durchaus noch mehr werden! ^^

2. Seit wann liest Du?

Seit ich denken kann und das ist wirklich so. Mit knapp vier Jahren habe ich lesen gelernt und ab da gehören Bücher zu meinem Leben dazu und ohne wäre es doch wirklich eine Verschwendung!

3. Wie oft liest Du in der Woche?

Wann immer es sich ergibt. Vor der Vorlesung, in der Vorlesung, nach der Vorlesung, nach dem Frühstück usw.  Ich versuche bzw. ich muss jede freie Minute nutzen um zu wissen, wie es in meinem aktuellen Buch weitergeht. Und es ist auch echt ein Krampf, wenn ich zum Beispiel auf ein Rezi Exemplar warte und es mit Verspätung kommt, dann kein neues Buch dazwischen noch anzufangen... habe ich zumindest versucht und es ist kläglich gescheitert :D

Diesen Award gebe ich natürlich weiter und zwar an:

Olli vom Lese-Leuchtturm

Nina von libromanie.de

Katarina von Katarina liest...

Freudige Grüße,

die Katz

Montag, 2. Mai 2011

[Rezension] "Gegen das Sommerlicht" Band 1 von Melissa Marr







° Autor: Melissa Marr
° Titel: Gegen das Sommerlicht
° Originaltitel: Wicked Lovely
° Genre: Fantasyroman
° Erscheinungsdatum:  01.06.2009
° CARLSEN Verlag
° 347 Seiten
° ISBN: 978-3-551-35808-0
° Preis: 8,95€
° Der erste Satz: Der Sommerkönig kniete vor ihr nieder.  "Du hast dich also wirklich entschieden, das Wagnis einzugehen? "


Klappentext:

Sommerlicht auf ihrer Haut, der Duft von wilden Blumen: Wann immer Keenan in Ashs Nähe ist, spürt sie seine Gegenwart mit jeder Faser ihres Körpers. Sie ist verzaubert von seiner überirdischen Schönheit, doch sie kennt auch die Gefahr, die von ihm ausgeht.
Denn Keenan ist ein Elfenkönig - und er hat Ash auserwählt. Nur ihr guter Freund Seth weiß von der Prüfung, die ihr bevorsteht. Gemeinsam entdecken sie eine Welt voller seltsamer Regeln und Gefahren, eine Welt, in der Ash um ihre Zukunft kämpfen muss. Und für ihre Liebe.

Worum geht es?

Ash ist ein ganz normales Mädchen und sich ihrer Besonderheit natürlich nicht bewusst, außer, dass sie, seit sie denken kann, Elfen sehen und spüren kann. Interessant wird das Ganze, als der Sommerkönig Keenan, seines Zeichens ein Hofelf und verdammt mächtig und gutaussehend (!), sie aufspürt und behauptet, dass sie "der fehlende Teil" im Puzzle rund um die Harmonie im Elfenreich ist, denn die böse Winterkönigin hat ihn geschwächt und muss beseitigt werden, was natürlich nur gemeinsam mit einer Königin, der Sommerkönigin, möglich ist. Und nun soll Ash tatsächlich diese sein? Den Berichten zufolge sollen es schon über achtzig andere Mädchen versucht haben und jetzt sind sie nur leichte Sommermädchen geworden... ob das überzeugt?

Rezeption:

Am Anfang dachte ich mir, dass es schon wieder so ein aus den Fingern gesaugter Fantasy-Elfenkitsch Roman werden wird, der sich dann auch noch (aktuell in 3 weiteren Teilen) fortsetzt. Doch ich täuschte mich gewaltig.
Ein Prolog leitete mich würdevoll und verwirrend ein. Man macht Bekanntschaft mit dem, schon jetzt verdammt gut aussehenden, Keenan und muss feststellen, dass er wieder enttäuscht wird. Das Mädchen, von dem er geglaubt hat, dass sie die Sommerkönigin ist, verwandelt sich ganz unspektakulär in ein Wintermädchen und lässt den Leser verblüfft zurück. Im Gegensatz dazu steht Ashley, eine vorbildliche Schülerin, die, seit sie sich erinnern kann, diese Elfengestalten sehen kann, obwohl alle einen Unsichtbar-Zauber tragen. Das fand ich sehr interessant gemacht, denn immer wird das Mädchen von ihnen verfolgt und berührt, wo andere Menschen nichts davon merken. Sie ist also schon jetzt etwas Besonderes. Erfreut hat mich auch ihr (anfangs nur) bester Freund Seth. Frau Marr scheint genau zu wissen, was ich brauche in der Hinsicht, denn mit Seth hat sie einen wunderbaren, gothicangehauchten und gepiercten Schönling erschaffen, der nicht nur verdammt männlich und stark ist, sondern auch zärtlich und romantisch sein kann. Zu schön um wahr zu sein..aber ein großes Plus von mir! ;)
Später erfährt man, dass das "falsche" Mädchen aus dem Prolog Donia heißt und eine nicht unwichtige Rolle in der Geschichte spielen soll. Erwartungsgemäß sollte sie böse sein und gegen Keenan und für die Winterkönigin arbeiten, doch sie ist unsterblich in den Sommerkönig verliebt und opfert sich auch für viele Dinge. Wie weit sie dabei geht? Lest selbst =)
Der Sprache und dem Stil nach zu urteilen, ist dieser Roman vordergründig für Jugendliche konzipiert und man fühlt sich mit jeder Seite, die man umblättert, sehr gut unterhalten. Der Stil ist einfach, beeindruckt jedoch trotzdem, da die Autorin sich im symbolhaften und bildreichen Beschreiben sehr versteht. Ich schwelgte zu oft in wunderschönen Sommerpaysagen und bekam auch nicht selten eine Gänsehaut, wenn die Winterkönigin auftauchte und das sommerliche Leben auslöschte. Gut gegen Böse, Winter gegen Sommer... hier wurde diese wunderbare Antithetik vollkommen genutzt und das ist auch gut so.
Verwundert war ich teilweise über die doch stellenweise brutale Ausdrucksweise bzw. die Szenerie, die manchmal durch die Handlung gezogen ist. Man hat hier vorallem gemerkt, dass Elfen sicher nicht unschuldige und ewig zerbrechliche Wesen sind, sondern auch im hohen Maße gewalttätig werden können. Stellenweise floss mir sogar zu viel Blut und diese Grausamkeiten wollten nicht so richtig zusammen mit schönen Sonnenstrahlen und Blumendüften in meinem Kopf sein. Trotzdem nicht schlecht.
Niedlich fand ich schließlich auch die zwei Romanzen in dieser Geschichte. Ash, die jedem Elfenschönling widerstehen kann, nur um ihren Seth zu behalten und Keenan, der anfangs enttäuscht wird und dann doch seine Gefährtin findet, die mich sowieso in vielerlei Hinsicht überrascht hat.


Fazit:

Ein rundum gelungenes Buch! Neue Sicht auf die Elfenwelt, interessante Konflikte, zahlreiche spannende und unerwartete Situationen und eine Heldin, die außerhalb des "schwachen Mädchen - Kitschkonzepts" liegt. Gewürzt mit Fortsetzung und hübschen Kerlen sowie mit unrealistisch anmutenden Gefühlen und Zuneigungen. Hach, dafür lese ich doch solche Bücher! ;-)
Für diesen Roman vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Zum Autor:


Melissa Marr hat Literatur studiert und unterrichtet an verschiedenen Colleges sowie online. Das hält sie aber nicht davon ab, in seltsamen Bars zu arbeiten, ständig auf Reisen zu sein und gleichzeitig über das nächste Tattoo nachzudenken. Im Moment lebt sie mit ihrem Mann wahrscheinlich in Virginia.