Samstag, 21. Dezember 2013

[Rezension] Die Tribute von Panem - Gefährliche Liebe von Suzanne Collins






Nach dem emotionalen und atemberaubenden Ende vom ersten Band "Tödliche Spiele" glaubt man, dass Katniss und Peeta es endlich geschafft haben und nun ein erfülltes und ruhiges Leben führen können. Doch weit gefehlt... denn das wäre ja langweilig.

Neben dem ganzen Stress, was eben ein Sieg bei den Hungerspielen mit sich bringt, muss Katniss sich vor allem in einem klar werden. In ihren Gefühlen. Nachdem Peeta sie in der Arena zu einem tragischen Liebespaar gemacht hat, um Sponsoren zu bekommen, ist Katniss gezwungen das Spiel weiter mitzuspielen, obwohl sie die Gefühle, die Peeta ihr entgegenbringt, nicht teilt. Dessen nicht genug, dass sie sich immer zwanghaft an Peetas Hals werfen muss, ist da noch Gale... ihr bester Freund und Jagdgeselle, der nun ihren Cousin spielen muss...und dem das ganze Spektakel mit Peeta sichtlich nicht zu gefallen scheint... .
Dessen nicht genug, hat die Siegerin aus Distrikt 12 noch ein ganz anderes Problem. Ihr Verhalten in der Arena, ihr Widerstand, die Spiele so zu spielen, wie die Machtzentrale, das Kapitol, es gern hätte, hat viele Zuschauer beeindruckt und eine Rebellion ausgelöst. Im Zeichen des Spotttölpels versuchen die Bezirke nun ein zweites Mal, das Kapitol zu stürzen. Auch diesem ist Katniss' Wirkung nicht ungeachtet geblieben und so geschieht es, dass die junge Frau zum zweiten Mal in die Arena muss. Diesmal gegen alle Sieger der bisherigen Hungerspiele (Haymitch und Peeta eingeschlossen)... und diesmal kann es wirklich nur einen Überlebenden geben.

Wieder einmal ein sehr gelungenes Buch, jedoch meiner Meinung nach nicht so spannend wie der erste Band. Für mich war es echt zuviel Trubel außenrum und ich empfand die fast 60% des Buches einnehmenden Zeremonienbeschreibungen manchmal sehr ermüdend. Außerdem kam für mich der Titel des Bandes, welcher das Wort Liebe beinhaltet, etwas zu kurz und dafür die "politischen" Kapitel rund um das Kapitol, die Bezirke und die Rebellion umso ausladender. Ich habe dieses Buch gern gelesen, jedoch war es für mich im Gegensatz zu Band 1 schlechter. Ich bin schonmal auf das dritte Buch gespannt.

Für diesen Roman vergebe ich (noch) vier von fünf Sternen.

Donnerstag, 12. Dezember 2013

[Rezension] Das Geheimnis der Lady Audley - von Mary Elizabeth Braddon





Ein wahrhaftiger Schmöker viktorianischer Zeitgeschichte und ein ungewöhnlicher Spannungsbringer! Lady Braddon steht Jane Austen in nichts nach!

Wie bereits erwähnt, bin ich eine außerordentliche Jane Austen Liebhaberin und so musste ich dieses Buch unbedingt lesen ebenso wie ich wissen wollte, wie sich wohl ein viktorianischer Krimi so macht und ob er sich mit denen der heutigen Zeit vergleichen lässt. Und ich muss sagen, er steht der zeitgenössischen Krimiliteratur in nichts nach!

Audley Court... eine schaurig schöne Kulisse, die den Leser durchaus an einen Ort aus den damals beliebten Gothic Novels erinnert. Ein großer, von Efeu und Bäumen überwucherter Garten, eine Turmuhr, die gruselig anmutet und riesige Bäume, die die kahlen Äste nach einem auszustrecken scheinen. Das ist der Ort, den die junge Lady Lucy Audley, ehemals Graham, nun bewohnen darf, denn sie hat den Antrag von Sir Michael Audley und den Inhaber dieses Anwesens angenommen. Aus dem Stand einer Gouvernante erhoben, genießt die junge Frau nun alle Vorzüge eines Lebens, bei dem es nicht auf Geld ankommt und wird, nicht nur dank ihrem engelsgleichen Äußeren, als auch ebenso ihrem herzlichen und unschuldigen Wesen, von ihrem Mann nach allen Regeln der Kunst verwöhnt. Wer ahnt da schon, dass sich hinter diesem Engel irgendetwas Böses verbergen könnte... .
Hoffnungsvoll reist George Talboys endlich wieder nach Hause. Nachdem er erfolgreich sein Glück in Australien gemacht hat und zu viel Geld gekommen ist, drängt es den ehemaligen Kornett dazu, endlich zu seiner Frau zurück zu kehren, die er damals wegen Geldnot zurücklassen musste. Doch sein Herz bricht, als er, endlich zuhause angekommen, die Todesanzeige von seiner Geliebten lesen muss. Da kommt ihm die Gesellschaft von Robert Audley, einem jungem Advokat und Verwandten von Sir Michael, gerade recht. Schon bald besucht George das Anwesen Audley Court und begegnet der jungen Lady Lucy... und verschwindet spurlos... .

Ich kann dieses Buch wirklich jedem Fan der viktorianischen Lietratur und jedem Krimiliebhaber nur ans Herz legen. Wo Jane Austen Heiratspläne schmiedete, schreibt Mary E. Braddon über die Abgründe der menschlichen Seele und kriminalistische Verwicklungen. Romantisch, zauberhaft und spannend! Unbedingt lesen!

Ich vergebe für dieses Buch fünf von fünf Sternen.

Montag, 9. Dezember 2013

[Rezension] Frauen und Bücher - von Stefan Bollmann






Wer hat noch nicht den berühmten Satz: "Frauen, die lesen, sind gefährlich." gehört? Was für viele Leserinnen heutzutage selbstverständlich ist, nämlich alles und überall zu lesen, war noch vor ein paar hundert Jahren ein absolutes Tabu... .

Mit "Frauen und Bücher" begann meine erste Lektüre eines Sachbuches, welches man sich bekanntlich sehr detailliert und bis ad absurdum recherchiert und, nach einer Zeit, langweilig vorstellt, denn die Fakten rieseln nur so auf einen nieder und man bekommt nicht wenig Lust ein Nickerchen zu machen... Falsch! Dies ist wahrlich ein besonderes Sachbuch, denn es entführt den Leser auf eine ironisch-unterhaltsame Weise in die Welt der Literatur und der Literatinnen und gibt genug interessante Geschichten und Fakten preis, ohne zu viel zu sein. Beginnend mit der Frau, die Literatur nur über Lesungen in größtenteils männlichen Kreisen erlebte und dies auch nur, weil sie mit irgendeinem von denen verheiratet war, weiterführend mit Frauen, die unter Pseudonymen das Buch zu ihrem Sprachrohr und Geldquelle machten und das Rollenkorsett sprengten und schließlich mit den Frauen endend, die mit roten Wangen und zu hohem Blutdruck zwischen den Seiten von "Shades Of Grey" verweilten. Im Laufe der Geschichten trifft man die eine oder andre berühmte (und einem vielleicht sogar bekannte) Frau und erlebt ihre Geschichte bezüglich der zeitgenössischen Entwicklung des Mediums Buch mit brisanten Fakten hie und da. Hier trifft man Jane Austen, Marilyn Monroe, Mary Shelley, Virginia Woolf und viele andere. Von Werther-Effekt bis zur Twillight Fanfiction ist alles geboten und dies auch noch umrahmt in stellenweise herrlich ironischen Passagen seitens des Erzählers. So konnte man lesen, sich bilden, unterhalten werden und sich natürlich noch Notizen machen, welches Buch man sich denn noch anschaffen möchte... denn "Frauen und Bücher" macht neugierig... und zwar nicht nur auf die Frauen ;-)

Für dieses Buch vergebe ich vier von fünf Sternen.